Kardiologische Untersuchungen

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Doch viele Risikofaktoren, die für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung verantwortlich sind, können vermieden oder mithilfe von Vorsorge rechtzeitig erkannt werden.
In Deutschland werden Vorsorgeuntersuchungen („Check-Up“) ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Typische Risikofaktoren von Herzerkrankungen sind erhöhte Blutdruckwerte, erhöhtes LDL-Cholesterin, Rauchen, Zuckererkrankung, Bewegungsmangel, Übergewicht sowie eine familiäre Veranlagung.
Folgende Beschwerden können erste Hinweise auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung sein:
  • Kurzatmigkeit bei geringer körperlicher Belastung
  • Schwindel
  • Ohnmachtsanfälle
  • Druck oder Schmerzen in der Brust
Welche kardiologischen Untersuchungsmethoden bieten wir an?
EKG
Ein Elektrokardiogramm (EKG) zeichnet elektrische Ströme auf, die durch Herzaktionen entstehen. Diese Spannungsänderungen werden mithilfe von insgesamt 12 Elektroden gemessen, die am liegenden Patienten an der Brustwand, den Armen und Beinen angebracht werden. Das sogenannte 12-Kanal-EKG kann u.a. Hinweise auf einen Herzinfarkt oder Rhythmusstörungen geben.
Eine EKG-Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten und ist völlig schmerzfrei und unschädlich.
Belastungs-EKG 
Mit dem Belastung-EKG wird die Herzaktivität unter ständiger Kontrolle des Blutdrucks bei zunehmender körperlicher Belastung aufgezeichnet. Hierfür verwenden wir ein Fahrradergometer. Dem Patienten oder der Patientin werden Elektroden an den Körpergeklebt, die die elektrischen Ströme der Herzaktionen aufzeichnen.
Das Belastungs-EKG dient beispielsweise dazu, Durchblutungsstörungen in bestimmten Bereichen des Herzens zu erkennen und das Blutdruckverhalten oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen unter Stressbedingungen aufzuzeichnen. Der Belastungsgrad wird in Stufen gesteigert. Die gesamte Untersuchung dauert ca. 15-20 Minuten.
Langzeit-EKG
Das Langzeit-EKG zeichnet die Herzaktivität über 24 Stunden auf. Auf diese Weise können z.B. auch bestimmte Formen von Herzrhythmusstörungen erkannt werden, die nur für einen kurzen Zeitraum auftreten. Mithilfe des Langzeit-EKGs können auch Ohnmachtsanfälle abgeklärt werden, die durch längere Pausen zwischen den Herzaktionen ausgelöst werden. Dem Patienten oder der Patientin werden drei Elektroden auf den Oberkörper geklebt und mit einem Aufzeichnungsgerät (Rekorder) verbunden.
Der Rekorder wird mithilfe eines Tragesystems nahe dem Körper angebracht, sodass der Patient ganz normal seinem Alltag nachgehen kann. Nach 24 Stunden wird das Gerät abgeschaltet und mithilfe eines Computerprogramms ausgewertet. In speziellen Fällen, u.a. wenn eine vermutete Herzrhythmusstörung (z. B. Vorhofflimmern) in nur größeren zeitlichen Abständen auftritt, kann ein Langzeit-EKG auch über 72 Stunden aufgezeichnet werden.
Langzeit-Blutdruckmessung
Da der Blutdruck tagsüber und nachts je nach körperlicher und emotionaler Belastung erheblich schwanken kann, sind Messungen über einen Zeitraum von 24 Stunden sinnvoll. Während des Tages wird der Blutdruck alle 15 Minuten, nachts alle 30 Minuten gemessen. Hierzu wird eine Blutdruckmanschette am Oberarm auf Herzhöhe befestigt und mit einem Aufnahmegerät verbunden, das mit einem Gürtel befestigt wird. Während der Langzeit-Blutdruckmessung kann der Patient ganz normal seinem Alltag nachgehen.
SOMNOTouch™ NIBP-Langzeitanalyse
Die SOMNOtouch™ NIBP steht für die neueste Generation der ambulanten Blutdruckbestimmung. Sie misst den Blutdruck ganz ohne Manschette kontinuierlich, beat-to-beat, anhand der Puls Transit Zeit (PTT), die mittels eines 3-Kanal-EKGs und des Fotoplethysmogramms des Fingerclips bestimmt wird.

Die PTT beschreibt die Zeit, die die Pulswelle benötigt, um die Strecke zwischen zwei Punkten im Gefäß zurückzulegen. Hierfür wird die Zeitspanne gemessen, die die Pulswelle vom linken Ventrikel des Herzens bis zur Fingerspitze des Patienten benötigt.

Bisher wird die ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung mittels eines Manschettengerätes durchgeführt, das sich am Tag alle 15 Minuten und während der Nacht alle 30 Minuten aufpumpt und misst. Während der Nacht haben die etablierten Manschetten-Messgeräte allerdings diverse Schwachpunkte, da Messfehler durch das Aufpumpen der Manschette und daraus resultierenden Aufwachreaktionen zu Fehldiagnosen führen können. Durch die diskontinuierlichen Messungen können Blutdruckschwankungen und -spitzen gerade im REM-Schlaf nicht erfasst werden.
ABI-Messung
Zur Früherkennung der arteriellen Verschlusskrankheit in den sogenannten peripheren Arterien, d. h. den Arterien der Arme und Beine, dient die Messung des Knöchel-Arm-Index (Ankle Brachial Index = ABI). Mithilfe einer einfachen und rasch durchführbaren Doppler-Ultraschalluntersuchung messen wir den Blutfluss in den Extremitätenarterien und errechnen den ABI-Quotienten. Ist der berechnete ABI-Quotient stark erniedrigt, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gefäße in den Beinen geschädigt, sodass eine arterielle Verschlusskrankheit vorliegt. Eine Früherkennung ist wichtig, da diese Erkrankung meist bereits weit fortgeschritten ist bis sie Beschwerden verursacht.
Eine ABI-Messung empfehlen wir bei:
  • Bluthochdruck
  • Erhöhten Blutfettwerten
  • Familiärer Vorbelastung
  • Älteren Patienten als regelmäßige Vorsorgeuntersuchung
Messung der Pulswellengeschwindigkeit (PWV)
Die Pulswellenanalyse (PMV) dient der Messung der Gefäßwandsteifigkeit. Aus der Pulswellenanalyse lassen sich Veränderungen der Arterienwand erkennen, die im Vorstadium einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) auftreten. Eine Abnahme der Gefäßelastizität als Vorläufer der Arteriosklerose lässt sich bereits erkennen, wenn noch keine manifeste Grunderkrankung vorliegt und eignet sich daher gut, um das zukünftige Risiko einer Arteriosklerose abzuschätzen. Bei erhöhten Werten würde die Vorsorge u.a. darin bestehen, einen erhöhten Blutdruck zu vermeiden.

Die Messung dauert ca. 5 Minuten und ist schmerzlos.

Eine Pulswellenanalyse ist empfehlenswert bei Erkrankungen, die Arteriosklerose begünstigen bzw. bei denen eine Veränderung der Pulswellengeschwindigkeit vorliegen kann, wie insbesondere:

  • Adipositas
  • Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Chronische Niereninsuffizienz (chronisches Nierenversagen)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Hypercholesterinämie (Fettstoffwechselstörung, die erhöhte Cholesterinwerte zur Folge hat und das
  • Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern kann)
  • Hyperurikämie (Gicht)
  • Koronare Herzkrankheit (KHK; Herzkranzgefäßerkrankung)
  • Starkes Rauchen
Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV)
Die Häufigkeit der Herzschläge in einem bestimmten Messzeitraum wird als Herzfrequenz bezeichnet. Während die Herzfrequenz beschreibt, wie stark der Kreislauf belastet ist, zeigt die Herzratenvariabilität an, wie das Herz-Kreislauf-System mit einer Belastung zurechtkommt. Die Herzfrequenz ist bei Belastung höher als in einer Ruhesituation. Außerdem braucht das Herz eine Weile, um sich an Ruhe oder Stress anzupassen. Auch in Ruhe schlägt das Herz niemals völlig gleichmäßig. Die Variabilität der Herzfrequenz zeigt an, wie der Herzschlag auf verschiedene innere oder äußere Faktoren reagiert.
Um die Herzfrequenzvariabilität zu messen, wird der Herzschlag im Rahmen einer Elektrokardiografie (EKG) aufgezeichnet. Dies geschieht in einem kurzen Zeitraum von 5 Minuten. Fitnesstracker, Smartwatches und Sportuhren eignen sich in der Regel nicht zur Messung der Herzfrequenzvariabilität, da sie nicht den Herzschlag, sondern lediglich den Puls messen.
Farbduplexsonografie 
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